Gewichtung von Badmintonrackets ändern
Badmintonrackets sind je nach Modell unterschiedlich "gewichtet".
Sie sind kopflastig, ausgewogen, grifflastig oder haben Nuancen dazwischen.
Ermitteln kann man dies, indem der Racket mit dem Schaft auf dem Finger in der Waage gehalten wird:
- Fingerbalance Richtung Racketkopf = kopflastig (offensiv)
- Fingerbalance in der Schaftmitte = ausgewogen
- Fingerbalance Richtung Racketgriff = grifflastig (defensiv)
Möglichkeiten, die ursprüngliche Gewichtung mehr oder weniger ausgeprägt zu ändern:
Zusätzliche Griffbänder (12-18 Gramm) oder Overgrips (4-6 Gramm) verlagern das Racketgewicht in Richtung Griff.
Ich habe schon Spieler kennengelernt, die 2-3 zusätzliche Griffbänder (nicht Overgrips) über den Originalgriff wickeln, um den Racket grifflastiger zu bekommen. Diese Griffe entsprechen vom Umfang dann Tennisschlägern und ermöglichen kaum noch schnellen Griffwechsel oder dem Prinzip Lockerlassen-Zufassen.
Ich zeige im Folgenden einige Methoden solche "Tennisgriffe" zu vermeiden, oder alternativ Kopflastigkeit / Ausgewogenheit zu erhalten!
Gewichtung Richtung Griff bringen:
Dieser Racket hat seine Balance beim roten Pfeil (ausgewogen mit Tendenz zur Grifflastigkeit). Er soll seine Gewichtung beim grünen Pfeil erhalten, ohne zusätzliche Griffbänder zu verwenden.
Es werden unterschiedlich schwere Schrauben auf das Griffende gelegt.
Sobald eine Schraube den Racket bei der Sollposition in der Waage hält, ist das Ziel erreicht.
Die Schraube in den Griff eindrehen und fertig!
Wer es lieber unsichtbar gestalten möchte, kann eine Senkkopfschraube unter der Griffkappe verwenden. Vorher müssen Griffband und die Befestigungsklammern der Kappe entfernt werden.
Alternativ kann man unter die Griffkappe eine schwere Unterlegscheibe klemmen:
Um einiges wertvoller, aber auch dünner geht es mit einer Goldmünze von ca. 1/4 - 1/2 Feinunze.
Gewichtung Richtung Kopf bringen:
Dieser Racket hat seine Balance beim roten Pfeil (ausgewogen mit Tendenz zur Grifflastigkeit). Er soll seine Gewichtung beim grünen Pfeil erhalten.
Es wird Eisendraht um den oberen Rand des Racketkopfes gewickelt.
Sobald genügend Draht den Racket bei der Sollposition in Balance hält, ist das Ziel erreicht.
Der Draht wird nun mit Klebeband fixiert. Sofern die Farbe des Klebebandes der Racketfarbe entspricht, ist auf den ersten Blick eine Manipulation kaum erkennbar.
Die Saitenhülsen sollten möglichst von der Wicklung ausgespart werden, damit der Racket bespannbar bleibt. Dies geht am besten, wenn die Bespannung ab ist.
Alternativ kann man in Fachgeschäften selbstklebendes Bleiband erwerben. Dies entspricht aber weniger meinem Slogan: Selbst ist die/der Frau/Mann !!!
Die oben genannten Methoden zur Anpassung der Racketgewichtung sind nur Beispiele und lassen der Fantasie freien Lauf.
Viel Spaß beim Nachbau.